Mindmap-Galerie Scheidung
Diese Mindmap geht um Scheidung. Dieses EdrawMind-Mindmap bietet einen ganzheitlichen Überblick über das Thema Trennung und Scheidung. Es umfasst Hilfen für Eltern, Kinder und staatliche finanzielle Leistungen sowie allgemeine Fakten, Gründe und Phasen der Trennung. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Erleben aus der Sicht der Kinder und den Bewältigungsstrategien, die sie anwenden. Darüber hinaus werden auch die Langzeitfolgen einer Trennung oder Scheidung beleuchtet. Dieses Diagramm ist für Fachleute im Bereich Familienrecht, Berater, Therapeuten, aber auch für Betroffene selbst gedacht, die ein tieferes Verständnis für die verschiedenen Aspekte von Trennung und Scheidung gewinnen möchten. Nutzen Sie dieses Diagramm, um ein umfassendes Verständnis für dieses wichtige und oft herausfordernde Thema zu entwickeln.
Bearbeitet um 2023-05-15 07:33:44Trennung/Scheidung
Allgemeine Fakten
Scheidung keine neue Erscheinung - Gab es schon immer
mehr als jede dritte Ehe geschieden; Hälfte der Kinder sind minderjährig
Scheidungsraten gesunken, Eheschließungen ebenso
Partnerschaften deutlich weniger stabil als Ehen
80% der Kinder in unehelichen Familien
87.7% der Kinder bei den Müttern
Alleinerziehende häufig von Einkommensarmut betroffen
wesentliche Nachteile von Scheidungskindern lässt sich auf finanzielle Schwierigkeiten von Alleinerziehenden zurückführen
Verschiedene Stressoren, die unterschiedlich belastend sein können
Welche Ressourcen haben die Kinder?
Scheidungen können sowohl Vor- als auch Nachteile bringen
Kinder erleiden schon weit vor Trennung stärkere Nachteile aufgrund der dysfunktioneller Familienverhältnissen
Quelle: Amberg, S., Langmeyer, A.N. & Walper, S. (2022). Familie und Trennung. In J. Ecarius & A. Schierbaum (Hrsg.), Handbuch Familie. (550-563). Wiesbaden: Springer.
Erleben aus der Sicht der Kinder
Kind setzt sich mit der Scheidung erst auseinander, wenn ein Elternteil die gemeinsame Wohnung verlässt
Aus psychologischer Sicht = schmerzhafter als der Tod eines geliebten Menschen, denn die gemeinsame Trauer wirkt unterstützend Bei der Scheidung fühlt man sich allein gelassen
Je jünger das Kind ist, desto weniger kann es die Scheidung der Eltern von seiner eigenen Person trennen
5 Hauptbereiche, die psychologisch relevant für die kindliche Entwicklung in Trennungssituationen sind
Eltern-Kind-Interaktion
Interaktion zwischen den Eltern
psychische Befindlichkeiten der Eltern
Grad der häuslichen Stabilität und Organisation im täglichen Leben
Veränderung von Lebens(umwelt)bedingungen
Kinder übernehmen häufig die Rolle des Vermittlers, wenn die Eltern sich streiten oder ziehen sich komplett zurück
Involiertheit des Kindes in Konflikte und dessen Lösung zusätzliche Belastung
Ausprägung der Resilienz bedeutend für den Umgang und die Bewältigung
Langzeitfolgen
höheres Risiko Benachteiligung zu erleben, unglücklich zu sein
schulische Probleme, auffälliges Verhalten, psychische Probleme, Beziehungsprobleme, alte Überlebensstrategien, bis hin zu Suizidrisiko
Gefühle von Einsamkeit, Verlassenheit, Angst und Schuld
Mangelhafte Emotionsregulation: Verdrängen von eigenen Gefühlen wie Aggression
Angst vor Intimität und Verlassen zu werden
konfliktvermeidendes Verhalten, Harmoniestreben, mangeldes Vertrauen
Alter zum Zeitpunkt der Scheidung, Intensität und Dauer des Streitverhaltens der Eltern = entscheidend für Verarbeitung des Kindes
Grad der Erfüllung dreier Bedürfnisse wichtig: Entwicklungs-/ Leistungsvermögen, soziale Akzeptanz, Geborgenheit
außerdem Temperament, Persönlichkeit des Kindes
Weibliche Jugendliche wählen häufiger Partner mit grenzwertigem Verhalten, Männliche Jugendliche neigen eher zu Gewalt
Hilfen
Bewältigungsstrategien der Kinder
Ablehnung und Verleugnung: Wirklichkeit wird ausgeblendet
Regression: verhalten sich nicht ihrem Alter entsprechend, sondern wie ein kleineres Kind. Sie sind fordernder und erhalten dadurch mehr Zuwendung
Rückzug: Isolation, flüchten in Tagträume oder verarbeiten ihre Gefühle in Bildern
Impulsives Ausagieren: Verdrängung funktioniert nicht mehr, stattdessen Wut und Aggression; gegen Eltern, aber auch Peers
Hoffnung und Verhandlung: vor allem, wenn die Trennung für die Eltern nicht eindeutig ist; Kinder fällt es auch schwer die Situation zu akzeptieren, wollen Eltern zusammenbringen
Altruismus: Kinder übernehmen Verantwortung, um nützlich zu sein (zu hohe Verantwortungsübernahme)
Humorvolles Verhalten: Humor ersetzt Gefühle wie Angst und Schmerz= nehmen eigene Schmerzen weniger wahr. Kann in ausgeprägter Version dazu führen, dass Hilfe nicht angenommen wird
Antizipation: Kind versucht stressige Phase vorauszusehen und sich darauf einzustellen
Sublimierung: negative Gefühle wie Angst oder Wut werden im Sport oder durch andere Hobbys rausgelassen
Trauer und Versöhnung: Kinder trauen um den Verlust der vollständigen Familie (nicht über den Weggang eines Elternteils). Benötigen viel Trost und Beistand. Weinen ist etwas Positives und Heilsames.
Quelle: Sabas, Nathalie (2021): Das Erleben der Kinder und ihre Reaktionen während der Trennungs- und Scheidungsphasen. In: N. Sabas (2021): Zerrüttete Beziehungen – Verletzte Kinderseelen. Das Erleben von Trennung und Scheidung der Eltern aus Perspektive der Kinder, (41-83). Solingen: Springer VS.
Geringes Selbstwertgefühl durch Verlassenheitsgefühl
Identifikationsobjekt/ Elternteil der den Wert spiegelt fehlt
Mögliche Tendenz Selbstwert von äußeren Umständen abhängig zu machen
Konkurrenz meiden oder Gefühl sich stetig beweisen zu müssen
Schwierigkeiten Partnerschaften einzugehen und Konflikte zu bewältigen
Grundvertrauen in Liebe wurde durch Trennung erschüttert; Trennung als einzige Möglichkeit Konflikte zu lösen
Streit oder Stimmungstiefs in der Beziehung können als Vorbote einer Trennung verstanden werden – Drang die Beziehung sofort zu beenden
Mögliches ausgeprägtes Bedürfnis nach Kontrolle
Quelle: Sabas, Nathalie (2021): Langezeitfolgen – Das Scheidungskind als Erwachsener. In: N. Sabas (2021): Zerrüttete Beziehungen – Verletzte Kinderseelen. Das Erleben von Trennung und Scheidung der Eltern aus Perspektive der Kinder. (85-94). Solingen: Springer VS.
Eltern
Beratungsmöglichkeiten: Erziehungs-, Familienberatung, Trennungs- und Scheidungsberatungsstellen, Eheberatungsstellen, Einsatz eines Betreuungshelfers
Individuelle, Paar- oder Familientherapie, soziale Gruppenarbeit, Selbsthilfegruppen
Scheidungsmediation- Begleitung für Erwachsene durch die Trennung, Betreuung während eines Prozesses des Familiengerichts
Sozialdienste, Sozialpädagogische Familienhilfe
Kinder
Kinderscheidungsgruppen häufig mit Beratungsstellen verknüpft
Tageseinrichtungen für Kinder
SchulsozialarbeiterInnen
Elternarbeit
Kinderschutzbund
Therapeutische Angebote
UmgangspflegerInnen bei rechtlichen Prozessen zur Unterstützung des Kindeswohles
Staatlich finanzielle Leistungen
Kinder- und Elterngeld
Unterhaltsvorschuss
Kinderzuschlag
Wohngeld
Hilfe zum Lebensunterhalt
Arbeitslosengeld I, Arbeitslosengeld II und Sozialgeld
Quelle:Sabas, Nathalie (2021): Hilfen für betroffene Kinder und ihre Familien. In: N. Sabas (2021): Zerrüttete Beziehungen – Verletzte Kinderseelen. Das Erleben von Trennung und Scheidung der Eltern aus Perspektive der Kinder. ( 95- 111). Solingen: Springer VS.
Von: Theresa Heß, Pauline Ott , Sophie Bode, Maria Halbe & Jennifer Grünwald
Bindungsprobleme
Gründe und Phasen der Trennung
Schematisch, individuelle Unterschiede, Phasen können unterschiedlich lang sein
1. Vorscheidungsphase
Desillusionierung & Unzufriedenheit
Rückzug, Emotionale Distanz, wenig Kommunikation
2. Trennungsphase
Auszug, räumliche Trennung
Erfordert viel Anpassung und Umstellung; Kinder brauchen viel Unterstützung
3. Scheidungsphase
Juristische Schritte
Stabilisierung individueller Lebensverhältnisse (Finanzen, Sorgerecht,..)
4. Nachscheidungsphase
Beginn gerichtlicher Scheidung
Neuorientierung, Reflektion, Akzeptanz aller Personen
Neues Leitbild in der Ehe
Altes Leitbild: Versorgung
Neues Leitbild: Unabhängigkeit, Emanzipation, Gleichberechtigung, Selbstverwirklichung, Bedürnisorientiert
durch neues Leitbild mehr Anforderungen; mögliche Überforderung
Erleichterung der Scheidung
zunehmende Akzeptanz
zunehmende Unabhängigkeit der Frauen
Kinderbetreuung
Individuelle Gründe/ Konflikte
Quelle: Sabas, Nathalie (2021): Langezeitfolgen – Das Scheidungskind als Erwachsener. In: N. Sabas (2021): Zerrüttete Beziehungen – Verletzte Kinderseelen. Das Erleben von Trennung und Scheidung der Eltern aus Perspektive der Kinder, (29-40). Solingen: Springer VS.