Diese EdrawMind-Mindmap bietet eine eingehende Analyse der sozialen Randständigkeit und Benachteiligung im speziellen sonderpädagogischen Förderplan (FSP) für Lernen im Zusammenhang mit Armut. Sie behandelt verschiedene Aspekte wie die Definition von Armut, die Ursachen und Auswirkungen von Armut sowie deren spezifischen Einfluss auf den sonderpädagogischen Bereich. Die Mindmap richtet sich an Pädagogen, Forscher und Fachleute im Bildungswesen, die sich mit den Herausforderungen der sozialen Benachteiligung und Armut im Bildungskontext auseinandersetzen möchten.
Soziale Randständigkeit und soziale Benachteiligung als Problembereich im sonderpädagogischen FSP Lernen im Hinblick auf Armut
Armut
Begriffsklärung
Definitionen:
- Keine allgemeingültige Definition (Normativität und Vielschichtigkeit des Begriffs geschuldet)
- Armut = Produkt gesellschaftlicher Verhandlungs- u. Verständigungsprozesse (kann sich je nach Gesellschaft, Kultur unterscheiden)
Weltgipfel 1995: Einigung Auf Minimalkonsens:
Relative Armut (v.a. Industrieländer):
- Menschen haben deutlich weniger materielle und immaterielle Ressourcen zur Verfügung, im Verhältnis zu der Gesellschaft in der man lebt (weniger als Durchschnitt)
- Ressourcenorientierter Ansatz (Defizite im monetären Bereich: Einkommen)
- Mehrdimensionaler Lebenslagenansatz (monetär und andere sozöko. Bereiche)
Absolute Armut (v.a. Entwicklungsländer):
- Gravierendes Defizit in Befriedigung Grundbedürfnisse (Nahrung, Kleidung, Wohnen, Gesundheit)
- Weltbank: <1,9 USD zur täglichen Verfügung
- In Deutschland nur freiwillige absolute Armut (Soziale Marktwirtschaft)
Armutsmessung:
- Es gibt unterschiedliche Indizes mit denen Armut gemessen wird
- Indizes beinhalten unterschiedliche Kriterien, die erfasst werden (viele gehen über rein monetäre Messung hinaus)
- Unterschiedliche Messsysteme führen zu unterschiedlichen Angaben zu Armen (arm ist also nicht gleich arm)
Human Development Index HDI:
Bezieht nicht nur ökonomische Kriterien mit ein (Lebenserwartung, Zugang Bildung und Gesundheitsdienstleistung, Benachteiligung wg. Geschlecht)
--> Dt. auf Rang 4
Globaler multidimensionaler Armutsindex MPI:
Misst mittels 10 Indikatoren im Bereich Gesundheit, Bildung Lebensstandard
- 23% Weltbevölkerung: Unterschreitung vernünftiges Maß an Versorgung
- erheblich unterversorgte Menschen: 900 Mio
EU hat 2001 Armutsindikator festgelegt:
Person gilt als arm, wenn ihr weniger als 60% des Medianäquivalenzeinkommens des Landes zur Verfügung steht
Äquivalenzeinkommen: Verfügbares Netto-Haushaltseinkommen dividiert durch Äquivalenzgewicht
Kinderarmut:
4 Armutsdimensionen:
- Emotionale (Fehlende Geborgenheit/ Liebe/ Sicherheit/ Zuhören, ausgeliefert sein, sich selbst überlassen sein)
- Kulturelle (Fehlendes kulturelles Angebot: Literatur, Musik, Kunst, Teilnahme an Veranstaltungen, sprachliche Armut)
- Soziale (Einsamkeit, fehlende Unterstützung/ Kontakte, Auffälliges Verhalten)
- Materielle (Hunger, mangelhafte Kleidung/ Wohnsituation/ Hygiene/ Schulmaterial)
Äußere Armut:
- Bezieht sich auf materielle Dimension (z.B. kaputte Kleidung) und steht in Verbindung mit sozialer Dimension (z.B. Ausgrenzung aufgrund kaputter Kleidung)
Innere Armut:
- Prozesse, die mit äußerer Armut einhergehen können
- Kann aber auch bei Kindern vorkommen, die im materiellen Reichtum leben
Ursachen von Armut
Armut in EL (Absolute Armut):
= beruht auf komplexen Beziehungsgefügen (Globale, Nationale, Regionale, Lokale Ebene)
- Fehlender Zugang zu Land
- Politisch hervorgerufen (Vertreibung, Enteignung)
- Klimawandel (Abnehmende Fruchtbarkeit der Böden)
- Krankheit und fehlende abfedernde Hilfe (Sozialstaat)
- Naturkatastrophen (Dürren, Überschwemmungen)
- Strukturelle Benachteiligung des ländlichen Raumes (Zugang Bildungseinrichtung oder Gesundheitsversorgung)
--> Armut eher auf dem Land. Staat investiert Mittel für wirtschaftliche u. soziale Infrastruktur eher in urbanen Raum (Folge: Verstädterung)
Armut in IL (Relative Armut):
= v.a. Resultat von zu geringem oder gar keinem Einkommen
- Zunahme Erwerbslosigkeit
- Veränderte Familienformen
- prekäre Beschäftigungsverhältnisse
--> Kinderarmut
- Kinderarmut = Elternarmut
- wird von Eltern an die Kinder weitergegeben